Antwort
Kapazitive Lasten, wie z. B. parallelkompensierte Leuchtstofflampen, Kompakt-Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, EVG etc. beanspruchen in besonderem Maße das Kontaktmaterial eines Relais. Während man bei parallelkompensierten Lasten noch über die maximal zulässige Größe des Kompensations-Kondensators und damit über die maximal zulässige Last Aussagen machen kann, ist das bei EVG oder Energiesparlampen in der Regel nicht mehr möglich.
Anlagenbezogene Abhängigkeiten:
Es taucht immer wieder die Frage auf: Wie viele EVG/Energiesparlampen kann man am Gerät anschließen? In solchen Fällen ist trotz aller Bemühungen keine eindeutige Antwort zu geben. Die Höhe der Last bzw. die max. anschließbare Anzahl der EVG/Energiesparlampen an das Schaltgerät hängt von weit mehr Faktoren ab, als nur von den technischen Daten dieser beiden Komponenten.
Dies sind Faktoren, die anlagen- und anwendungsspezifisch sind und weder vom Hersteller des Schaltgerätes noch vom Hersteller der EVG/Energiesparlampen abhängig oder beeinflussbar sind.
Dazu zählen unter anderem:
- Die Beschaffenheit des Versorgungsnetzes (hartes oder weiches Netz)
- weiches Netz: Hoher Innenwiderstand des Netzes, geringere Einschaltströme
- hartes Netz: Kleiner Innenwiderstand des Netzes, hohe Einschaltströme möglich
- Einschaltzeitpunkt bezogen auf Momentanwert der Sinuswelle
- Sinus-Nulldurchgang: ideal, kaum Kontaktbelastung
- Sinus-Scheitelpunkt: schlecht, maximaler Einschaltstrom
- Wird z. B. immer in der positiven Halbwelle eingeschaltet:
- Materialwanderung am Kontaktmaterial geht immer in gleiche Richtung
- schneller Ausfall des Kontaktes
Diese anlagenbezogenen Faktoren führen dazu, dass selbst die Relaishersteller keine gesicherten Angaben über die anschließbare Last an einem Relais machen können.
Produktvielfalt:
Auf dem Markt ist eine große Zahl EVG/Energiesparlampen-Hersteller mit einem vielfältigen Angebot vertreten. Dabei kann jede EVG/Energiesparlampe teilweise völlig unterschiedliche Einschalt-Eigenschaften haben.
Eine solche Produktvielfalt führt jedoch letztendlich dazu, dass vom Hersteller des Schaltgerätes selbst bei Anfragen nach der Anschlussmöglichkeit eines bestimmten EVG keine gesicherten Aussagen gemacht werden können. Zudem werden eventuelle Änderungen in der Schaltungstechnik des EVG dem Hersteller des Schaltgerätes kaum mitgeteilt.
Beachten Sie bitte daher bei allen kapazitiven Lasten die Einschaltspitzenströme. Der Einschaltspitzenstrom beim Automatikschalter mit Relaiskontakt (Artikel-Nr. 0835 00) sollte im µs Bereich maximal 50 A betragen, bei höheren Strömen und längeren Einschaltzeiten verwenden Sie z. B. ein Leistungsrelais.